Das stille Leiden am Arbeitsplatz: Wie man einem Kollegen mit psychischen Problemen hilft

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Das stille Leiden am Arbeitsplatz: Wie man einem Kollegen mit psychischen Problemen hilft

In der heutigen rasanten Arbeitswelt, wo Deadlines und Leistungsdruck dominieren, vergessen wir oft, dass wir nicht nur mit Kollegen, sondern auch mit Menschen mit eigenen Geschichten, Sorgen und Herausforderungen arbeiten. Wenn du bemerkst, dass ein Kollege Anzeichen von psychischen Problemen zeigt, ist es nicht nur eine Frage der Empathie, sondern auch der Menschlichkeit, zu wissen, wie man helfen kann. Das stille Leiden am Arbeitsplatz und wie man einem Kollegen mit psychischen Problemen hilft.

Anzeichen erkennen

Es sind oft die subtilen Veränderungen, die uns Hinweise geben können:

  • Verhaltensänderungen
    Es scheint, dass sich das Verhalten deines Kollegen geändert hat. Er wirkt zurückgezogener als zuvor. Auffällig ist auch seine reduzierte Beteiligung an Gruppendiskussionen. Zudem scheint er soziale Treffen zu meiden. Diese Veränderungen könnten Anzeichen für innere Kämpfe oder Probleme sein.
  • Emotionale Hinweise
    Stimmungsschwankungen treten bei der Person vermehrt auf. Anzeichen von Angst sind erkennbar. Zudem zeigt sie Momente der Traurigkeit. Frustration ist ebenfalls zu beobachten. All diese Anzeichen könnten ein Warnsignal für tieferliegende Probleme sein
  • Körperliche Anzeichen
    Die Person scheint unter Schlafmangel zu leiden. Des Weiteren klagt sie häufig über Kopfschmerzen. Eine generelle Erschöpfung ist in ihrem Verhalten spürbar. Ihr Erscheinungsbild wirkt oft müde. Diese Anzeichen könnten auf tiefergehende Probleme hinweisen.

Das Gespräch suchen

Wählen Sie den richtigen Ort und Zeitpunkt. Ein ruhiger, privater Ort ist ideal. Manchmal ist ein Spaziergang oder ein neutraler Ort am besten geeignet, um ein offenes Gespräch zu führen. Ein Café, kann eine ausgezeichnete Wahl sein. Hier ist man umgeben von der Geräuschkulisse des Alltags, was eine entspannte Atmosphäre schafft, ohne zu privat zu wirken. In einem Café sitzend, bei einer Tasse Kaffee, kann die informelle Umgebung dazu beitragen, dass sich die Gesprächspartner wohler und weniger unter Druck gesetzt fühlen.

Aktives Zuhören

Es ist weniger das Anbieten von Lösungen oder das Fällen von Urteilen, das zählt. Vielmehr steht im Vordergrund, deinem Kollegen das Geschenk echten Zuhörens und tiefen Verstehens zu bieten. Diese scheinbar schlichte Handlung kann Wunder wirken, indem sie echte menschliche Bindungen knüpft und vertieft.

Zeige Empathie, nicht Sympathie oder Mitleid

Mitleid kann leicht als herablassend wahrgenommen werden und Distanz schaffen. Empathie hingegen baut Brücken zwischen Menschen. Sie ermöglicht echtes Verständnis und Nähe. Durch Empathie fühlt sich der andere gesehen und weniger isoliert.

Professionelle Hilfe vorschlagen

Eine Vorbereitung durch Recherche lokaler Ressourcen ist sinnvoll. Auch firmeninterne Angebote können eine Option sein. Durch diese Vorarbeit kannst du gezielt Hilfe vorschlagen. Wenn dein Kollege offen für Unterstützung ist, hast du konkrete Tipps parat. Dies kann ihm den Weg zur benötigten Hilfe erleichtern.

Eigene Grenzen setzen

Deine Rolle kann unterstützend sein, doch ersetzt du keinen Therapeuten. Es ist essenziell, die Grenzen deiner Hilfe zu erkennen. Manchmal ist professionelle Unterstützung notwendig. Erkenne auch, wann es Zeit ist, einen Schritt zurückzutreten. Das Wohl des Kollegen und dein eigenes sollte immer im Vordergrund stehen.

Respektiere die Privatsphäre

Wenn ein Kollege dir Vertrauliches erzählt, gehört diese Information ihm. Es ist wichtig, seine Privatsphäre zu respektieren. Teile keine Details ohne seine Zustimmung. Gehe diskret mit dem Anvertrauten um. Nur wenn er ausdrücklich zustimmt, solltest du die Information weitergeben.

Gedanken zum Abschluss

Als Kollegen befinden wir uns in einer einzigartigen Position, in der wir direkt auf das Wohl unserer Arbeitsgenossen Einfluss nehmen können. Diese Position ermöglicht es uns, nicht nur zu beobachten und zu erkennen, wenn jemand kämpft, sondern auch aktiv Brücken des Verständnisses und der Unterstützung zu bauen. Es sind oft die kleinen Dinge – ein offenes Ohr, eine aufmunternde Nachricht, eine einfache Frage nach dem Wohlbefinden – die einen enormen Unterschied in dem Leben eines anderen Menschen machen können.

Jeder von uns hat seinen eigenen Rucksack an Erfahrungen und Herausforderungen, und während wir nicht immer die Antworten oder Lösungen für die Probleme eines anderen parat haben, können wir dennoch eine entscheidende Rolle in deren Bewältigungsprozess spielen. Durch unsere Präsenz, unser Zuhören und unsere Empathie können wir Licht in die dunkelsten Ecken des Arbeitsalltags eines Kollegen bringen. Es ist diese stille Solidarität und das Bewusstsein, füreinander da zu sein, die den Arbeitsplatz nicht nur produktiv, sondern auch menschlich machen. Wenn wir das stille Leiden am Arbeitsplatz wahrnehmen, können wir helfen.

Weiterführende Links:
Depressiver Kollege: Wie kann ich helfen? (karrierebibel.de)
Psychische Gesundheit: So solltest du mit Kolleg*innen umgehen, die eine psychische Erkrankung haben | ze.tt (zeit.de)
Psychisch kranke Mitarbeiter: Was raten Sie Führungskräften? – do care! (do-care.de)
Arbeit und Psyche – so helfen Sie depressiven Mitarbeitern! (axel-schroeder.de)
Ihr Mitarbeiter hat Probleme? 5 Tipps, wie Sie reagieren können | handwerk.com
Psycho-Erkrankungen: Wenn der Kollege plötzlich seltsam wird – WELT
Jemandem mit Selbstmordgedanken helfen – wikiHow
Depression und Arbeit – Stiftung Deutsche Depressionshilfe (deutsche-depressionshilfe.de)

Bild von un-perfekt auf Pixabay

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